Ein liebenswertes Dorf

Affalterbach Die Gemeinde mit dem Apfelbaum im Wappen hat sich als moderne Wohn- und Industriegemeinde
ihren dörflichen Charakter bewahrt.

Die Kelter von Affalterbach geht in ihrem Ursprung bis aufs 13. Jahrhundert zurück und wird heute als Bürgerhaus für Versammlungen und Veranstaltungen genutzt. Fotos: Martin Kalb

Affalterbach liegt idyllisch am Fuße des Lembergs, zwischen Marbach am Neckar und Winnenden, zirka 15 Kilometer von Ludwigsburg und zirka 30 Kilometer von Stuttgart entfernt. Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Wolfsölden und Steinächle. Obwohl die Gemeinde ein moderner Wohnort mit Industrie und guter Infrastruktur an öffentlichen Einrichtungen ist, hat sich Affalterbach einen dörflichen Charakter bewahren können. Mehr als 2000 Arbeitsplätze gibt es in der kleinen Gemeinde mit ihren über 4500 Einwohnern, ein Großteil der Arbeitsplätze davon bei Unternehmen der Autoindustrie.

„Affalter“ bedeutet Apfelbaum
Urkundlich wurde Affalterbach bereits 972 erwähnt, aber eine Besiedlung gab es wahrscheinlich schon in der Jungsteinzeit. Der Name „Affalter“, der Apfelbaum bedeutet, weist darauf hin, dass hier schon sehr früh Obstanbau betrieben wurde, mehr als anderswo in der Region. Das spiegelt sich auch im Wappen der Gemeinde wider, das einen Früchte tragenden Apfelbaum zeigt. Noch Mitte der 60er Jahre zählte man fast 30 000 hochstämmige Obstbäume auf der Affalterbacher Markung. Auch heute setzt sich die Gemeinde nachhaltig für den Erhalt der Obstbäume ein.

Die ältesten Gebäude sind die evangelische Martinskirche, das Edelmannshaus und die Kelter, deren Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert reichen. Im Dreißigjährigen Krieg traf es Affalterbach besonders schwer. Als Zollstelle an der früher wichtigen Straße zwischen Heilbronn und Schwäbisch Gmünd wurde der Ort wegen seiner strategischen Lage fast völlig zerstört.

Die markante Kelter wurde bis in die 1930er Jahre genutzt. 1984 fand eine umfangreiche Renovierung statt, die den Außenbereich in seiner baulichen Form erhalten hat. Der Innenbereich wurde zu einem Bürgerhaus ausgebaut. Seitdem wird die Kelter von den Vereinen und Organisationen für Versammlungen und Veranstaltungen genutzt. Über 30 Vereine und Organisationen sorgen für ein reges und abwechslungsreiches Gemeindeleben.

Neben vielen Freizeitangeboten überzeugt Affalterbach auch mit seiner landschaftlichen Lage. Der 365 Meter hohe Lemberg bietet bei schönem Wetter oberhalb der Weinberge einen großartigen Ausblick und ist wie das Buchenbachtal ein beliebtes Ausflugsziel.

Auch das musikalische Angebot in Affalterbach kann sich sehen lassen. Neben Musikverein und Chorgemeinschaft gibt es eine Jugendmusikschule. Partnergemeinden sind seit 1990 Neuhausen in Sachsen und seit 1999 Téglás im Nordosten Ungarns.

Schönstes Dorf im Landkreis
Den Gegensatz zwischen „modern und dörflich“ hat die Gemeinde aufs Beste miteinander verbunden. Auf der einen Seite haben weltweit bekannte Unternehmen hier ihren Firmensitz, auf der anderen Seite ist Affalterbach zweimal als „schönstes Dorf“ im Landkreis Ludwigsburg ausgezeichnet worden. Eine „liebenswerte Heimat für alle Affalterbacher“ zu sein, ist das besondere Anliegen der Gemeinde.

Das Heimatmuseum bietet interessante Einblicke in die Ortsgeschichte und feiert einmal im Jahr ein Museumsfest.

Geschichte lebendig erleben

Wohnkultur um 1900, altes Handwerk und wertvolle Fresken erzählen anschaulich von Affalterbachs Geschichte.

Das Heimatmuseum wurde 2003 eröffnet. Ursprünglich war das historische Gebäude 1904 von dem Affalterbacher Bürgermeister Friedrich Kurz für seine siebenköpfige Familie als Wohnhaus gebaut worden. Heute wird in den oberen Räumen die Ortsgeschichte präsentiert. Im Wohnstil um 1900 sind eine Wohnstube, ein Schlaf- und Kinderzimmer und eine Küche eingerichtet.

Im Außenbereich befinden sich ein kleines Lapidarium, ein alter Torbogen und ein Gewürz- und Kräutergarten. Im Schuppen im Garten kann man eine alte Schusterwerkstatt, eine Sattlerei, eine Schneiderwerkstatt und eine alte Waschküche besichtigen.

Die evangelische Martinskirche steht im Ortskern von Affalterbach und geht in ihren Ursprüngen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Erstmals erwähnt wurde sie 1332. Der nördliche Chorseitenturm, der sogar bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht, hat einen Fachwerkaufsatz, der aus dem 18. Jahrhundert stammt. Die Kirche gehört zum Typ der mittelalterlichen Wehrkirchen. Das Kirchenschiff wurde im 18. Jahrhundert und 1956 vergrößert und verändert. Aus dem späten 13. Jahrhundert stammen Fresken an der Nordwand des Kirchenschiffes.

Bis ins 13. Jahrhundert reichen die Ursprünge der Martinskirche.

Einwohner in über 1800 Haushalten gibt es in Affalterbach.

Jahre beträgt das Durchschnittsalter der Affalterbacher.

Pendler kommen täglich nach Affalterbach, 1799 Pendler fahren aus Affalterbach zur Arbeit.

Grundschüler besuchen die Apfelbachschule in Affalterbach.

Kindergartenplätze stehen in den drei Kindergärten in Affalterbach zur Verfügung.

Plätze für Senioren gibt es im Kleeblattheim in Affalterbach.

496 Markung Affalterbach wird nach Sieg der Franken über die Alemannen unmittelbares Grenzgebiet

972 Erstmals urkundlich erwähnt

Um 1640 Die letzten Überlebenden des Dreißigjährigen Krieges verlassen Affalterbach

1703 Affalterbach hat 344 Einwohner, innerhalb von 100 Jahren verdreifacht sich die Zahl

1864 Affalterbach wird eine der bedeutendsten Gemeinden des Oberamts Marbach

Von 1816 bis 1910 wandern 496 Affalterbacher aus, die meisten nach Amerika

2003 Eröffnung des Heimatmuseums