Sympathische Steillagengemeinde
Gemmrigheim Umgeben von einer einzigartigen Kulturlandschaft ist der Ort bekannt für seine Weinterrassen und
ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Spaziergänger.
Steile Weinterrassen erheben sich unmittelbar am Ortsrand und überragen eindrucksvoll die idyllisch am Neckar gelegene Gemeinde. Foto: Martin Kalb
Seit 2012 zählt Gemmrigheim zu den am stärksten wachsenden Gemeinden im Landkreis. Das hat die kleine, aber sympathische Gemeinde auch dem Umstand zu verdanken, dass sie sich in einer der eindrucksvollsten Kulturlandschaften des Mittleren Neckarraums befindet. Die steilen Weinterrassen weisen nicht nur auf die Bedeutung des Weinbaus in Gemmrigheim hin, sondern sind auch ein attraktives Ausflugsziel für Wanderer, Spaziergänger und Ausflügler. Der erstklassige Wein, der hier wächst, kann in den Sommermonaten entlang der diversen Wanderwege beim „Gemmrigheimer Weinsommer“ verkostet werden.
Viel gefeiert und gefestet wird in der Gemeinde gern. Das größte Fest ist der „Gemmrigheimer Herbst“, der am zweiten Wochenende im September gefeiert wird. Alle zwei Jahre findet im Ortskern das „Fleckenfest“ statt.
Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement werden in der Gemeinde großgeschrieben. Zahlreiche Vereine und Organisationen arbeiten unter dem Motto „Vereintes Gemmrigheim“ erfolgreich zusammen.
Daneben hat Gemmrigheim auch historisch einige Besonderheiten zu bieten. So finden sich auf Gemmrigheimer Gemarkung Überreste eines alten römischen Gutshofs. Die evangelische Johanneskirche wurde bereits Mitte des 13. Jahrhunderts urkundlich erwähnt. Im Inneren des noch aus dem 10. Jahrhundert stammenden Kirchturms befindet sich eine Turmkapelle mit sehr gut erhaltenen Fresken aus der Zeit um 1400. Auch das 1588 erbaute Gemmrigheimer Rathaus und die Tortürme sind sehenswert. Das Besigheimer Tor gilt oft als Wahrzeichen Gemmrigheims. Das Ottmarsheimer Tor diente früher als „Württembergisches Zollhaus“.
Von besonderer Bedeutung war die Papierfabrik: Mit ihr hielt die Industrialisierung Einzug in Gemmrigheim. 1865 kaufte der Fabrikant Albert Bezner die alte Neckarmühle, wandelte diese zunächst in eine Holzstofffabrik um, die wenig später zur Papierfabrik ausgebaut wurde. Diese hatte jahrzehntelang einen sehr guten Ruf. Allerdings blieb die Papierfabrik auch nicht von Krieg und Wirtschaftskrisen verschont. Schließlich musste die Fabrik 2008 ihre Tore endgültig schließen. Heute befindet sich auf dem ehemaligen Gelände das Wohnund Gewerbegebiet „Neckarlust“.
Gute Versorgung
Neben einem hohen Freizeitwert und der historischen Kulisse punktet Gemmrigheim auch mit einem vielfältigen Gewerbeangebot und einer Infrastruktur, die für eine Gemeinde dieser Größenordnung bemerkenswert ist. Medizinisch sind die Gemmrigheimer bestens versorgt, unter anderem mit einem „Haus der Gesundheit“. Für die Senioren stehen ein Altenpflegeheim mit betreutem Wohnen und ein ambulanter Pflegedienst zur Verfügung. Die jüngsten Gemmrigheimer finden Platz in mehreren Kindergärten, darunter ein Naturkindergarten, und besuchen die Grundschule im Ort. Mit dem ÖPNV erreicht man problemlos Ludwigsburg, Stuttgart und Heilbronn.
Ein Platz zum Verweilen: Ruhebank mit Blick auf Walheim auf dem Rundwanderweg um Gemmrigheim. Foto: Martin Kalb
Rebhänge und repräsentatives Fachwerk
Der Weinbau in den Steillagen oberhalb des Neckars prägte den Wohlstand der Gemeinde.
Die Gemmrigheimer Weinsichten sind Ruhebänke in den Steillagen, die zum Verweilen einladen sollen. Die Steillagenrunde ist ein Wanderweg, der durch die Weinterrassen und Obstwiesen rund um die Gemeinde führt.
Das 1588 erbaute Rathaus setzte als prachtvoller Fachwerkbau ein Zeichen für die selbstbewusste Gemeindeverwaltung und einen gewissen Wohlstand in jener Zeit. In den 1980er-Jahren erfolgten Umbau und Erweiterung des historischen Gebäudes.
Zeichen von Wohlstand: Die prachtvollen Fachwerkhäuser wie das Rathaus (rechts) in der Ortsmitte. Archivfoto: Helmut Pangerl
Einwohner leben in zirka 1800 Haushalten in Gemmrigheim.
Jahre beträgt das Durchschnittsalter der Gemmrigheimer.
Kinder besuchen die Grundschule in Gemmrigheim.
Kinder werden derzeit in drei Kindertagesstätten, einer Krippengruppe und einer Naturgruppe betreut.
Pflegeplätze im Kleeblatt Pflegeheim stehen für Senioren zur Verfügung, außerdem 23 betreute Wohnungen sowie private, ambulante und teilstationäre Pflegeplätze.
1085 Erstmals erwähnt als „Gamertincheim“ im Schenkungsbuch des Klosters Reichenbach
1588 Bau des Rathauses
1865 Kauf der alten Neckarmühle durch Fabrikant Albert Bezner, Ausbau zur Papierfabrik
1945 Sprengung der Neckarbrücke durch die Wehrmacht
1950 Einweihung der neuen Neckarbrücke
1972 Bau des Kernkraftwerks Neckarwestheim, das zu einem kleinen Teil auf Gemmrigheimer Gebiet liegt
2005 Sanierung Rathaus
2008 Schließung der Papierfabrik
2015 „Haus der Gesundheit“