Das Bioenergiedorf mit Tradition

Hemmingen Historische Zeugnisse, traditionsbewusstes Gemeindeleben, innovative Firmen und nachhaltige Energie für den Gemeindebedarf zeichnen die Gemeinde im landschaftlich reizvollen Strohgäu aus.

Das Varnbüler‘sche Schloss gehört seit 1649 den Freiherren von Varnbüler und wird seit 1985 von der Gemeinde als Verwaltungssitz genutzt. Foto: Oliver Bürkle

Die Strohgäugemeinde Hemmingen hat einiges zu bieten. Der Gemeinde ist der Spagat zwischen moderner Kommune und traditionsbewusstem Dorf bestens gelungen. Einerseits prägt eine futuristische Skyline die Silhouette von Hemmingen und steht für die sprunghafte Entwicklung in den zurückliegenden 60er- und 70er-Jahren. Andererseits wurde mit der Ortskernsanierung ab den 80er-Jahren die sogenannte „historische Stube“ erhalten. Dazu gehören unter anderem das Varnbüler‘sche Schloss, der seit 1987 für die Öffentlichkeit zugängliche Schlosspark, die Laurentiuskirche und das Alte Rathaus. So wurden die Zeugnisse der langen und ereignisreichen Geschichte Hemmingens bewahrt.

Heiraten im Schloss
Das Varnbüler‘sche Schloss ist nicht nur Sitz der Gemeindeverwaltung, sondern auch ein beliebter Ort zum Heiraten. Jedes Jahr kommen Brautpaare überall aus dem Landkreis hierher, um sich in dem historischen Trauzimmer in dem märchenhaften Schlossambiente standesamtlich trauen zu lassen. Bei gutem Wetter kann man auch am See im Schlosspark heiraten.

1991 feierte Hemmingen mit zahlreichen Veranstaltungen die erste urkundliche Erwähnung vor 1000 Jahren. Obwohl sich die Gemeinde ihren dörflichen Charakter erhalten hat, ist Hemmingen dank seiner sehr guten Verkehrsanbindung ein Wirtschaftsstandort mit über 1500 Arbeitsplätzen und namhaften Firmen. Hemmingen ist von Stuttgart nur 20 Kilometer, von Ludwigsburg nur 15 Kilometer entfernt und liegt in der Nähe der Autobahnanschlüsse der A81 und A8. Neben Buslinien ist Hemmingen über die S-Bahn-Linie S6 mit Umstieg in Korntal auf die Strohgäubahn R61 erreichbar.

Beliebte Ausflugsziele
Neben einer Grundschule gibt es in der Gemeinde mehrere Kitas für Kinder ab dem ersten Lebensjahr bis zum Schuleintritt. Ein reges Vereinsleben, Institutionen und die Kirchengemeinde sorgen für ein vielfältiges, kulturelles Angebot. Auch als Naherholungsgebiet ist Hemmingen beliebt. Rad- und Wanderwege rund um die Gemeinde haben interessante Ausflugsziele zu bieten. Zum Beispiel das Naturdenkmal „Birnbaum am Pfaffenkreuz“ oder den rund sechs Meter hohen „Kaiserstein“, der an den Besuch Kaiser Wilhelms I. 1885 im Schloss von Hemmingen erinnert. Er gehört zu den höchsten Gedenksteinen in Baden-Württemberg. Zu den ältesten Bäumen in Baden-Württemberg gehören die Mammutbäume im Schlosspark und im Rohrspergwald zwischen Hemmingen und Heimerdingen.

Hemmingen darf sich außerdem „Bioenergiedorf“ nennen. Seit 2009 hat die Holzheizzentrale der Naturenergie Glemstal hier ihren Sitz. Zwei Biogasanlagen versorgen rund 2000 Wohnungen, Gewerbegebiete und kommunale Liegenschaften mit Nahwärme und Strom aus nachhaltiger Energie.

Tradition, Moderne und Zukunft haben in Hemmingen ihren festen Platz gefunden.

Der historische Bahnhof in Hemmingen wurde 1906 erbaut und ist noch heute in Betrieb. Fotos: Helmut Pangerl

Dampflokomotiven und Riesenmammutbäume

Hemmingen bietet außergewöhnliche Eindrücke mit historischen Zügen und Naturdenkmälern.

Der Bahnhof von Hemmingen wurde 1906 zur Eröffnung der Strohgäubahn Korntal-Weissach erbaut. Am 13. August 1906 wurde der erste Zug der Strohgäubahn hier feierlich empfangen. Die Strohgäubahn verkehrt noch heute zwischen Ditzingen-Heimerdingen und Korntal, unter der Woche alle 30 Minuten, am Wochenende im Stundentakt. Sie gehört als Linie RB47 zum Verkehrsund Tarifbund Stuttgart und wird vom Zweckverband Strohgäubahn betrieben. Als Touristenattraktion fährt der „Feurige Elias“ an einigen Sonntagen noch mit Dampflokomotive als Ausflugszug auf der Strecke.

Die zwei von den ursprünglich drei Mammutbäumen im Schlosspark und 14 Mammutbäume auf der Gemarkung Rohrsperg wurden aus der sogenannten Wilhelma- Saat gezogen, die König Wilhelm I. von Württemberg 1864 aus den USA als Samen bestellte. Heute sind die Riesenmammutbäume als Naturdenkmal geschützt. Die Mammutbäume im Schlosspark werden regelmäßig gegossen und gedüngt, weil aufgrund der klimatischen Bedingungen keine ausreichende natürliche Wasserzufuhr mehr garantiert ist.

Die Mammutbäume im Schlosspark sind ein Naturdenkmal.

Einwohner leben in 3760 Haushalten in Hemmingen.

Jahre beträgt das Durchschnittsalter der Hemminger.

Schüler gehen in die Hemminger Grundschule, die Gemeinschaftsschule Glemstalschule besuchen zirka 520 Schüler.

Plätze für Kinder im Vorschulalter in 24 Kitagruppen bietet die Gemeinde verteilt auf sechs Kitas und den Hort an der Grundschule zurzeit an.

Pflegeplätze und 16 Plätze in der Tagespflege sowie 43 betreute Wohnungen stehen im Alten- und Pflegeheim der Kleeblatt-Pflegeheime zur Verfügung.

um 991 Erste urkundliche Nennungen nach den Quellen des Klosters Weißenburg im Elsaß

1842 Errichtung des Rathauses

1852 – 1854 Umbau und Erweiterung des Schlosses

1906 Eröffnung der Strohgäubahn Korntal – Weissach

1973 Eingliederung Hemmingens in den Landkreis Ludwigsburg

1985 – 1987 Die Gemeindeverwaltung zieht in das renovierte Varnbüler‘ sche Schloss; der Schlosspark steht jetzt der Öffentlichkeit zur Verfügung

1991 Hemmingen feiert sein 1000-jähriges Jubiläum