Wo „Lurchi“ zu Hause ist

Kornwestheim Die Stadt wird geprägt von ihrer Industriegeschichte: Das ehemalige Schuhimperium Salamander
und der zweitgrößte Rangierbahnhof Baden-Württembergs haben entscheidend zur Entwicklung beigetragen.

Der Feuersalamander „Lurchi“ wurde als Comic-Figur zu Werbezwecken genutzt und ist heute begehrtes Sammelobjekt mit Kultcharakter. Foto: Stadt Kornwestheim

Mitten zwischen Ludwigsburg und Stuttgart liegt Kornwestheim. Bis heute ist der Name der Stadt eng verbunden mit dem Namen Salamander. Das ehemalige Areal der 1891 von Jakob Sigle und Max Levi gegründeten Schuhfabrik gehört zu den größten Industriedenkmälern in Deutschland und bietet Platz für Wohnungen, Geschäfte und Unternehmen. Auch das Grundbuchzentralarchiv des Landes Baden- Württemberg hat hier seinen Sitz. Den markanten grünen Salamander- Schriftzug verbinden vor allem viele ältere Menschen noch mit den Comic-Heftchen von Feuersalamander „Lurchi“. Die Comic- Reihe war ursprünglich als Werbemittel für den Schuhverkauf für Kinder konzipiert worden. Inzwischen haben Lurchi und seine Freunde längst Kultcharakter und sind Sammel- und Kultobjekt gleichermaßen.

Wirtschaft und Kultur
Kornwestheim blickt auf eine mehr als 1200-jährige Geschichte zurück. Das historische Alte Dorf mit seinen Fachwerkhäusern vermittelt noch das Flair des früheren wohlhabenden Bauerndorfes. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie Stuttgart-Ludwigsburg-Heilbronn 1846 begann das Zeitalter der Industrialisierung. Der Bau des Landesrangierbahnhofes zwischen 1913 und 1919 machte Kornwestheim zum Eisenbahnknotenpunkt in Süddeutschland. Das Container-Umschlagterminal der Deutschen Bahn ist eine der modernsten und leistungsfähigsten Anlagen dieser Art in Deutschland. Durch die verkehrsgünstige Lage in der Region Stuttgart ist Kornwestheim heute ein begehrter Wirtschaftsstandort für die verschiedensten Branchen und Unternehmen.

Darüber hinaus ist Kornwestheim auch eine Stadt der Kultur. Das 2013 eröffnete Kultur- und Kongresszentrum „Das K“ im Herzen der Stadt bildet den Mittelpunkt des kulturellen Lebens. Dazu kommen eine Vielzahl besonderer Museen. Das Museum im Kleihues-Bau widmet sich zeitgenössischer Kunst, während man im Schulmuseum Nordwürttemberg viel über den schulischen Alltag aus früheren Zeiten erfahren kann. Die Stadtgeschichtliche Sammlung zeigt Gegenstände aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen des 20. und 21. Jahrhunderts, vor allem auch Objekte der ehemaligen Schuhfabrik Salamander.

Kornwestheim ist außerdem eine grüne Stadt. Der Salamander Stadtpark, der Stadtgarten und der Freizeitpark bieten viel Platz zur Naherholung.

Familienfreundliche Stadt
Ein reges Vereinsleben sorgt für ein abwechslungsreiches kulturelles und gesellschaftliches Leben. Als familienfreundliche Stadt überzeugt Kornwestheim mit 22 Kindergärten, vier Grundschulen, drei weiterführenden Schulen (Gemeinschaftsschule, Realschule, Gymnasium) und dem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungsszentrum sowie vielen weiteren Angeboten für Kinder, Jugendliche und Familien. In drei Pflegeeinrichtungen können die älteren Menschen von Kornwestheim ihren Lebensabend verbringen.

„Das K“ bietet ein variables Raumangebot für Veranstaltungen mit Platz für zirka 1200 Gäste. Fotos: Martin Kalb

Zwischen Kultur und Denkmal

Ob Kulturzentrum oder Verwaltung: Die Stadt setzt prägnante Zeichen mit ihrer Architektur.

Das Kultur- und Kongresszentrum „Das K“ wurde 2013 eröffnet und ist der kulturelle und gesellschaftliche Mittelpunkt der Stadt. Hier finden Feste und Veranstaltungen aller Art statt.

Das Rathaus mit seinem weithin sichtbaren Turm wurde 1935 eingeweiht und ist bis heute ein Wahrzeichen Kornwestheims. Der Turm dient zugleich als Wasserturm. Diese nahezu einzigartige Kombination wurde 1933 vom Architekten Paul Bonatz entworfen.

Wahrzeichen der Stadt: Das Rathaus mit seinem 48 Meter hohen Turm, der zugleich als Wasserturm dient.

Einwohner hatte Kornwestheim im dritten Quartal 2021.

Jahre beträgt das Durchschnittsalter der Kornwestheimer Einwohner.

Schüler besuchen vier Grundschulen, drei weiterführende Schulen und das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Lernen.

Plätze stehen in insgesamt 22 Kindergärten in Kornwestheim zur Verfügung.

Plätze gibt es in drei Pflegeeinrichtungen für Senioren.

Um 780 Erstmals urkundlich erwähnt im Codex Laureshamensis des Klosters Lorsch

1472 Zur bisherigen Bezeichnung „Westheim“ erscheint der Zusatz „Korn“

1846 Anbindung Kornwestheims an das Eisenbahnnetz

1891 Jakob Sigle gründet Schuhfabrik, die spätere Salamander AG

1913 – 1919 Bau des Landesrangierbahnhofs im Nordwesten von Kornwestheim

1931 Kornwestheim wird zur Stadt erhoben

1956 Kornwestheim wird Große Kreisstadt

2013 Einweihung des Kultur- und Kongresszentrums „Das K“