Die Mundelsheimer schätzen ihre moderne und lebendige Gemeinde. Gleichzeitig legen sie großen Wert auf die Pflege und den Erhalt alter Traditionen und Werte. Das zeigt sich auch in den vielen Festen und Veranstaltungen, die teilweise eine jahrzehntelange Tradition haben und auch zahlreiche Gäste in den kleinen Weinort locken.

Mundelsheim wurde erstmals 1245 urkundlich erwähnt. Ein Adeliger namens Mundolf soll dem Ort seinen heutigen Namen gegeben haben. Aus „Mundolfsheim“ wurde im Laufe der Jahrhunderte das heutige „Mundelsheim“.

Vom Weinbau geprägt
Schon immer war der Ort am Neckar vom Weinbau geprägt. 1316 werden Weingärten in Mundelsheim in Urkunden zum ersten Mal erwähnt. Der Weinbau selbst ist aber vermutlich viel älter. Der Weinbau war lange die wesentliche Erwerbsquelle der bäuerlichen Bevölkerung, wobei die Weinberge nicht immer den Bewohnern gehörten, sondern in Erbpacht bewirtschaftet wurden. Ab 1848 schließt die Gemeinde einen Vertrag mit der Hofdomänenkammer ab. Die Weingärtner zahlen 25 Jahre lang ihre jährliche Rate an das Haus Württemberg, dann gehen die Weinberge in ihren Besitz über. 1903 wurde die Weingärtnergenossenschaft gegründet. Heute werden die Trauben aller knapp 600 Mundelsheimer Weingärtner gemeinsam im Käsbergkeller zu erstklassigen Weinen fachgerecht ausgebaut und vermarktet. Die Mundelsheimer Weine genießen einen sehr guten Ruf, weit über die Region hinaus.

Mundelsheim ist inzwischen ein beliebter Wohnort, der seinen Einwohnern eine gut ausgebaute Infrastruktur zu bieten hat. Neben öffentlichen Einrichtungen sind in der Gemeinde Arzt- und Zahnarztpraxen ansässig, eine Apotheke, Supermarkt, Kindergärten und Schule. Dazu bietet das Freibad, das in seinem Entstehungsjahr 1952 eines der ersten Freibäder im Landkreis Ludwigsburg war, mit mineralhaltigem Wasser viel Erholung und Erfrischung. Sportstätten, Vereine und Institutionen runden das abwechslungsreiche Angebot ab.

Als Naherholungsgebiet wird Mundelsheim ebenfalls sehr geschätzt. Neben dem neu gestalteten Landschaftspark Neckar bieten der Neckarradweg und der Mundelsheimer Käsbergweg abwechslungsreiche Wanderrouten. Besonders sehenswert sind die Kilianskirche und der Mithras- Tempel sowie die römische Anlage auf der Ottmarsheimer Höhe. Das Museum in der Stiftsscheuer bietet Einblicke in die Geschichte des Weinbaus, des Küferhandwerks und in das alte Handwerk des Wagners.

Immer sehr gut besucht – nicht nur von den Einwohnern – sind die Feste in Mundelsheim. Dazu gehören das Käsbergfest auf dem Käsbergweg, das im Mai stattfindet. Der Pfingstmarkt in der Ortsmitte auf dem Marktplatz und in der Hindenburgstraße findet immer am Pfingstmontag statt. Auch der Martinimarkt im November, immer am Samstag nach dem Buß- und Bettag, wird sehr gern besucht.

Die Anlage des Mithras-Tempels liegt auf einer Anhöhe, mit weiter Aussicht übers Neckartal. Foto: Oliver Bürkle

Römische Kultstätte und kirchliche Fresken

Eine römische Siedlung aus dem 2. Jahrhundert und religiöse Fresken aus dem 15. Jahrhundert sind sehenswert.

Die Reste eines Mithras-Tempels wurden 1989 entdeckt. Der Mithras-Kult war bei den Römern sehr beliebt. Zusammen mit einem freigelegten römischen Keller kann man die Anlagen frei zugänglich besuchen.

Die Kilianskirche wurde 1247 erstmals urkundlich erwähnt. Sie ist mit sehr schönen Fresken aus dem 15. Jahrhundert ausgestattet. Die gesamte Kirche ist mit diesen Fresken ausgemalt, die Szenen aus der Bibel darstellen, wie zum Beispiel die Zehn Gebote.

Die evangelische Kilianskirche bietet mit ihrem achteckigen Turm einen malerischen Anblick. Foto:Helmut Pangerl