Traditionell am Puls der Zukunft

Schwieberdingen Vom ehemaligen „Dorf an der Straße“ hat sich Schwieberdingen zu einem modernen
Wirtschaftsstandort mit viel Lebensqualität entwickelt.

Die gelungene Verbindung von Tradition und Moderne findet sich in der Ortsmitte Schwieberdingens mit Rathaus und Marktplatzbrunnen wieder. Fotos: Martin Kalb

Familienfreundliche Wohngemeinde und attraktiver Wirtschaftsstandort zugleich: so präsentiert sich Schwieberdingen im Landkreis Ludwigsburg. Landschaftlich gehört die Gemeinde zum „Strohgäu“ und liegt von der Kreisstadt Ludwigsburg zirka zehn Kilometer entfernt. Schwieberdingens Geschichte ist eng verflochten mit seiner Lage an der alten von Flandern bis ans Schwarze Meer führende Handels- und Heerstraße, auf der die heutige B 10 verläuft.

Vom „Schapfenmann“
„Traditionell am Puls der Zukunft“ lautet das Motto der Gemeinde. Kultur und Tradition spielen in Schwieberdingen eine große Rolle und sind fester Bestandteil des vielfältigen Freizeitund Vereinsangebotes. So wird alle zwei Jahre das „Schapfenfest“ groß gefeiert. Es nimmt Bezug auf den sogenannten „Schapfenmann“, der als Bronzeskulptur am Brunnen vor dem Rathaus steht, und bezieht sich auf den Spottnamen der Schwieberdinger „Kiahsoachschapfa“, der schwäbische Begriff für Gülleschöpfgefäß. Erzählt wird, dass Schwieberdinger Rekruten eine Kiahsoachschapfe als Trinkgefäß benutzt haben sollen. Wahrscheinlicher ist aber wohl, dass sie zum Auszug eine „Brauschapfe“ mit Gerstensaft aus der Lammbrauerei bekamen.

Geschichte begegnet man in Schwieberdingen immer wieder. Historische Zeitzeugen sind unter anderem die Georgskirche aus dem 14. Jahrhundert, die Ruine Nippenburg, die als älteste Burganlage im Großraum Stuttgart gilt, und das repräsentative Herrenhaus Schloss Nippenburg, das um 1600 erbaut wurde, und noch heute im Privatbesitz der direkten Nachfahren der Ritter von Nippenburg ist. Auf dem Gelände des ehemaligen Hofgutes liegt die Golfanlage Schloss Nippenburg. Der 18-Loch-Championship- Course wurde von Deutschlands erfolgreichstem Golfer Bernhard Langer entworfen.

Das Ortsmuseum „Im alten Pfarrhaus“ zeigt auf drei Stockwerken die bäuerliche und bürgerliche Alltagskultur von 1870 bis 1920 und gibt interessante Einblicke in das damalige Leben der Schwieberdinger.

Am ehemaligen Standort des Wasserschlosses Schwieberdingen steht heute das Rathaus-Ensemble mit Marktplatzbrunnen und bildet die Ortsmitte von Schwieberdingen.

Weltoffen und international
Wirtschaftlich ist Schwieberdingen ein attraktiver Standort für rund 800 Betriebe aller Unternehmensbereiche. Einer der größten Arbeitgeber seit den 1960er Jahren ist die Weltfirma Robert Bosch GmbH mit über 6000 Beschäftigten. Schwieberdingen unterhält drei Städtepartnerschaften: mit Vaux-le-Pénil (Frankreich), Belvidere, Illinois (USA) und Großharthau in Sachsen.

Nach ihrer Sanierung ein beliebtes Ausflugsziel: die gut erhaltene Ruine von Nippenburg.

Schwäbischer Adel: die Herren von Nippenburg

Bis ins 13. Jahrhundert geht das Adelsgeschlecht der Freiherren und Ritter von Nippenburg zurück.

Die Ruine Nippenburg gilt als älteste erhaltene Burganlage im Großraum Stuttgart. Sie wurde 1160 erstmals als Sitz der Ritter von Nippenburg erwähnt. Im 17. Jahrhundert wurde die Burg verlassen und verfiel langsam.

In unmittelbarer Nähe zur Burgruine wurde im Jahr 1600 das Schloss Nippenburg erbaut. Herrenhaus und Schlosspark werden von der gräflichen Familie Leutrum von Ertingen, direkte Nachfahren der Ritter von Nippenburg, bewohnt und sind öffentlich nicht zugänglich.

Das repräsentative Herrenhaus Schloss Nippenburg befindet sich im Privatbesitz der Nachfahren der Herren von Nippenburg.

Einwohner leben in Schwieberdingen in mehr als 5100 Haushalten.

Jahre beträgt das Durchschnittsalter der Schwieberdinger Bevölkerung.

Pendler kommen täglich nach Schwieberdingen, 4442 Pendler fahren aus Schwieberdingen zur Arbeit.

Plätze stehen in den Kitas der Gemeinde zur Verfügung, 90 Plätze in der katholischen Kita.

Schüler besuchen die zwei Grundschulen, 500 Schüler die weiterführende Gemeinschaftsschule.

1160 Erste urkundliche Erwähnung von Burg Nippenburg, dem Sitz der Herren von Nippenburg

1304 Erste urkundliche Erwähnung als „Swiebertingen“ im Besitzverzeichnis des Katharinenspitals in Esslingen

1600 bis 1900 Pest, Plünderungen und Brandschatzungen im Dreißigjährigen Krieg, Missernten und Hungesnöte dezimierten die Bevölkerung, viele wanderten aus, u.a. nach Amerika

1906 Bau der Strohgäubahn, Einführung des elektrischen Lichts

Ab 1945 Ansiedlung von Heimatvertriebenen

1960er Jahre Ansiedlung des Unternehmens Robert Bosch GmbH, einer der größten Arbeitgeber

2004 700-jähriges Jubiläum