Eine Gemeinde mit Herz

Sersheim Naturverbundenheit und Traditionsbewusstsein, eine 1230-jährige Geschichte und ein reges Gemeindeleben machen den sympathischen Ort im Mettertal lebenswert.

Die Sersheimer Fessler Mühle an der Metter wurde 1396 gegründet und ist heute noch in Betrieb, inzwischen auch bekannt als Zentrum für Ernährung, Fitness und Events. Fotos: Martin Kalb

Die Gemeinde Sersheim liegt am Fuße des Strombergs, idyllisch eingebettet im Mettertal, in einem Dreieck zwischen Metter und Aischbach. Große Teile der Gemeinde sind als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen. Der Naturschutz und die Landschaftspflege nehmen in Sersheim einen hohen Stellenwert ein, das zeigt sich auch in der formalen Zugehörigkeit zum Naturpark Stromberg- Heuchelberg.

Eine sehr gute Infrastruktur
Sersheim ist eine Arbeiter-Wohngemeinde, die über eine Infrastruktur verfügt, die für einen Ort mit rund 5630 Einwohnern nicht selbstverständlich ist. Dazu gehören ein gutes Schulangebot mit einer Grundschule und Kooperation mit der Jugendmusikschule, vier Kindergärten mit Vorschulerziehung und Ganztagesangeboten. Außerdem gibt es das Angebot Betreutes Wohnen und ein Pflegeheim, eine eigene Ver- und Entsorgungsgesellschaft (VES GmbH Sersheim) sowie ein reges Vereinsleben. Dieses wird durch erstklassige Anlagen gefördert, unter anderem mit einer modernen Sport- und Kulturhalle, einer Gymnastikhalle, einer Finnenbahn und einem Reiterhof.

Sersheim blickt auf eine lange Ortsgeschichte zurück. Erstmals urkundlich erwähnt wurde „Saraesheim“ im Schenkungsbuch des Klosters Lorsch im Jahr 792. Um 1110 ging Sersheim in die Herrschaft des Klosters Hirsau über, worauf noch heute die drei Kugeln im Sersheimer Wappen hinweisen.

Auch die Fessler Mühle, eine der Sehenswürdigkeiten Sersheims, hat eine lange Geschichte. Die historische Getreidemühle existiert seit 1396 im Mettertal. Hier findet man einen Mühlenladen, das Sersheimer Mühlen- und Heimatmuseum mit einer umfangreichen Sammlung an Gegenständen aus der Mühlengeschichte sowie die Kleinkunstbühne Beutelkasten. Außerdem gibt es als Besonderheit die fesslermill 1396 Destillerie, die sich auf Korn, Whisky und Gin spezialisiert hat. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Strich-Chapell-Zimmer, das Gedächtniszimmer für den Maler Professor Walter Strich- Chapell (1877 – 1960), der von 1904 bis zu seinem Tode in Sersheim lebte.

Bekannte Sersheimer Feste
Über die Gemeindegrenzen hinaus ist Sersheim für seine Feste bekannt. Dazu gehören unter anderem das Internationale Schwarzpulverschießen, der Trecker Treck und das Stoppelacker- Cross für Motorsportfreunde, aber auch die vielen Vereinsfeste. Alle zwei Jahre findet das Luggelesfest der Sersheimer Vereine in der Ortsmitte statt, die sich nach aufwendiger Umgestaltung inzwischen in neuem Glanz präsentiert.

Das Schmiedemuseum gibt spannende Einblicke in das Handwerk aus einer längst vergangenen Zeit.

Eine der schönsten barocken Anlagen Europas: das Ludwigsburger Residenzschloss in seiner ganzen Pracht,
mit kunstvoll angelegten Blumenbeeten im Schlossgarten. Foto: Martin Kalb

Schmiedehandwerk und barocke Baukunst

Traditionsreiches Handwerk im Schmiedemuseum und eine Kirche als weithin sichtbares Wahrzeichen.

Das Schmiedemuseum wurde im historischen Gewölbekeller des Steinhauses aus dem Jahr 1479 eingerichtet. Das Schmiedehandwerk zählt zu den ältesten Handwerken überhaupt. Jedes Dorf besaß zu Zeiten der Pferdefuhrwerke noch eine eigene Schmiede. Inzwischen gibt es die klassische Schmiede nicht mehr.

Die traditionsreichen Schmiedefamilien Abele und Götz haben über Jahre mit viel persönlichem Einsatz eine funktionsfähige Werkstatt mit vollständigem Inventar eingerichtet. Bis zu seinem Tode hat sich besonders Seniorchef Fritz Abele um die Sammlung gekümmert und die alten Maschinen erhalten. Dazu gehört unter anderem auch ein Blasebalg von 1834, der aus der Werkstatt seines Urgroßvaters Wilhelm Heinrich Abele stammt. Zu besonderen Gelegenheiten gibt es Vorführungen am offenen Schmiedefeuer. Die Schmiede kann nach Voranmeldung im Rathaus besichtigt werden.

Die Ursprünge der evangelischen Johanneskirche gehen auf das 11. Jahrhundert zurück. 1753 wurde das Kirchenschiff neu aufgebaut und in seiner Fläche vergrößert. Die heutige Turmhaube aus der Barockzeit gilt als ein Wahrzeichen Sersheims.

Die evangelische Johanneskirche mit barocker Turmhaube.

Einwohner leben in Sersheim in über 3400 Haushalten.

Jahre beträgt das Durchschnittsalter der Sersheimer.

Schüler gehen in die Grundschule von Sersheim.

Kindergärten mit zirka 240 Plätzen stehen für die Kleinsten in Sersheim zur Verfügung.

Pflegeheim der Evangelischen Heimstiftung bietet 50 Plätze für die Sersheimer Senioren an.

792 Erstmals erwähnt in einem Schenkungsbuch des Klosters Lorsch als „Saraesheim“

Um 1110 Nach mehrmaligem Besitzerwechsel Eigentum des Klosters Hirsau

1589 Sersheim gehört nach einigen Käufen und Verkäufen vollständig zum Haus Württemberg

1853 Bau der Eisenbahnlinie Stuttgart-Mühlacker 1950 Aufbau eines eigenen Industriegebiets

1984 Partnerschaft mit der Gemeinde Canale in Italien

1989 Einweihung des neuen Rathauses

1992 Übergabe des neuen Bürgerhauses an die Sersheimer

2017 Sersheim feiert das 1225-jährige Ortsjubiläum