Die jüngste Stadt im Landkreis

Stadterhebung Am 1. März 2022 ist aus der Gemeinde die Stadt Tamm. geworden. Ein historisches Ereignis, das
gebührend gefeiert werden soll.

Seit dem 1. März 2022 ist Tamm die 19. Stadt im Landkreis Ludwigsburg und die 315. Stadt in Baden-Württemberg. Fotos: Martin Kalb

Das jüngste historische Ereignis in der wechselvollen Geschichte Tamms ist erst wenige Wochen alt: Seit dem 1. März darf die ehemalige, mit knapp 13 000 Einwohnern schon lange größte, nichtstädtische Gemeinde im Landkreis Ludwigsburg, die Bezeichnung Stadt tragen. Damit ist Tamm die 19. Stadt im Landkreis und die 315. Stadt in Baden-Württemberg.

„Städtisches Gepräge“, ein Kriterium für eine Stadterhebung, bietet die Gesamtstruktur Tamms. In der neuen Ortsmitte rund um das Rathaus liegen der Bürgersaal für kulturelle Veranstaltungen, Bahnhof, Apotheke, Arztpraxen, Bankfilialen, Post, Polizeiposten und verschiedene Einkaufsmöglichkeiten. Eine Realschule, zwei Grundschulen und acht Kindergärten sorgen für gute Bildungsund Betreuungsmöglichkeiten. Die Stadt verfügt außerdem über fünf Industrie- und Gewerbegebiete auf 41 Hektar, das entspricht 20 Prozent der bebauten Fläche in Tamm.

Kultur, Sport und Freizeit werden in Tamm groß geschrieben. Fast jeder zweite Einwohner ist in einem Verein organisiert. Das spiegelt sich in den mehr als 40 Vereinen wieder. Die bekannteste überregionale Veranstaltung ist im Juli das alljährliche „Fleckafescht“, das im historischen Ortskern Tamms stattfindet und viele Besucher aus dem Umland anzieht.

Großes Stadtfest
Mitte Mai ist ein zweitägiges Stadtfest geplant, um unter dem Motto „Wir sind Stadt“ das historische Ereignis gebührend zu feiern.

Erstmals urkundlich erwähnt wird Tamm bereits 1287. Die städtisch anmutenden Fachwerkhäuser im alten Ortskern stammen aus dem 17. Jahrhundert. Nach vollständiger Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg und Hungersnöten zählte Tamm im 18. Jahrhundert zu den wohlhabenderen Orten in Württemberg.

Ständiges Wachstum
In der Nachkriegszeit veränderte sich die Bevölkerungsstruktur in Tamm nachhaltig. Von 1950 bis Mitte der 1970iger Jahre entstanden mehrere Neubaugebiete, unter anderem das Wohngebiet „Hohenstange“ mit seinen beiden Wassertürmen, die als Erkennungszeichen weithin sichtbar sind. Neue Gewerbe- und Handelsunternehmen ließen sich in den Industriegebieten um den Ort nieder und sorgten so für viele Arbeitsplätze.

Tamm liegt günstig an der Verkehrsachse zwischen Heilbronn, Ludwigsburg und Stuttgart. Die B27 verbindet sie mit Bietigheim-Bissingen und mit Ludwigsburg. Dazu kommt die Anbindung an die A81 mit Anschluss in Richtung Heilbronn und die Landeshauptstadt Stuttgart. All das macht Tamm zu einem beliebten Wohn- und Lebensraum für seine Einwohner.

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Die Hauptstraße mit ihren Fachwerkhäusern im alten „Flecken“ spiegelt noch den dörflichen Charakter wieder. Foto: Martin Kalb

Kirche, Kelter und kulturelles Leben

Das historische Zentrum von Tamm lag rund um die Bartholomäuskirche und die Kelter.
Sehenswerte Gebäude in Tamms historischem Ortskern sind die evangelische Bartholomäuskirche und die Kelter. Die Kirche wurde urkundlich erstmals 1331 erwähnt und 1456 zur heutigen spätgotischen Chorturmkirche umgebaut. Seit 1910 ist die Chorturmkirche mit ihrem imposanten Turm, der von einem Viereck ins Achteck wechselt, in ihrer heutigen Form erhalten geblieben. Die Kelter wurde 1611 erbaut. Seit 1985 dient sie als Bürgerhaus für Versammlungen und Kleinkunstveranstaltungen.

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Die evangelische Bartholomäuskirche zählt mit der Kelter zu den markantesten Gebäuden in Tamm. Foto: Martin Kalb

Einwohner leben zirka in 7869 Haushalten in Tamm.

Jahre beträgt das Durchschnittsalter der Tammer Einwohner.

Schüler gehen insgesamt auf zwei Grundschulen und eine Realschule in Tamm.

Kinder sind zur Zeit in den acht Kindertagesstätten in Tamm untergebracht.

Pflegeheime mit jeweils 30 Betreuungsplätzen stehen für die Senioren in Tamm zur Verfügung.

1287 Tamm wird erstmals urkundlich erwähnt

1456 Umbau der Kirche zur heutigen spätgotischen Chorturmkirche

1634 Während der Belagerung im Dreißigjährigen Krieg völlige Zerstörung Tamms

1770 Bau der sogenannten Holzstraße

1877 Errichtung des Bahnhofs in Tamm

1906/1907 Elektrischer Strom und zentrale Wasserversorgung

1960 Schulneubau, seit 1980 Gustav- Sieber-Schule, heute Grundschule

1968 Einweihung neues Rathaus

2022 Tamm wird zur Stadt erhoben

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