Asperg Der Hohenasperg und die Stadt Asperg sind seit Jahrhunderten durch eine wechselvolle Geschichte eng
miteinander verbunden.

In Jahrhunderten gewachsen und weithin sichtbar: Der Hohenasperg bietet einen einzigartigen Rundum-Panoramablick über das Land
und ist als Ausflugsziel sehr beliebt. Foto: Werner Kuhnle

Württembergs höchster Berg

Die Geschichte der Stadt Asperg ist eng mit der Geschichte des Hohenaspergs verbunden. Die Stadt Asperg wurde erstmals urkundlich im Jahre 819 erwähnt. Der Hohenasperg ist 356 Meter hoch und überragt die Stadt um 90 Meter.
Er war keltischer Fürstensitz und Machtzentrum, Herrensitz der Franken, Höhenburg, Herrschaftssitz der Grafen von Asperg, Landesfestung, Garnison und Gefängnis, Invalidenanstalt und Internierungslager. Heute ist der Hohenasperg Vollzugskrankenhaus und sozialtherapeutische Anstalt, Museum und ein beliebtes Ausflugsziel mit einmaligem Panorama-Rundblick. Das 1200-jährige Bestehen von Asperg wurde 2019 mit einem großen Fest gefeiert.

Zeichnung von Albrecht Dürer
Im 16. Jahrhundert wurde der Berg als Festung ausgebaut, die Bewohner wurden an den Fuß des Berges umgesiedelt. Von der Belagerung durch den Schwäbischen Bund existiert eine Federzeichnung von Albrecht Dürer. Vom späten Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert wurde der Hohenasperg fast ununterbrochen als Gefängnis sowohl für rechtmäßig verurteilte Straftäter als auch für so genannte „politische Gefangene“ genutzt. Diesem Umstand verdankt der Hohenasperg auch den Ausspruch von „Württembergs höchstem Berg“: Es dauere nur fünf Minuten, um hinauf zu kommen, aber Jahre, um wieder herunter zu kommen. Der Volksmund nannte die Festung auch „Demokratenbuckel“ oder „Hausberg der schwäbischen Intelligenz“. Einer der bekanntesten Inhaftierten war der Dichter Christian Friedrich Daniel Schubart (1739-1791), der ohne Verhör, Anklage oder Urteil durch Herzog Carl Eugen von 1777 bis 1787 auf dem Hohenasperg eingesperrt war. 1781 wurde Schubart sogar vom jungen Friedrich Schiller besucht.

Geschichte und Moderne
Seit 2010 gibt es im Arsenalbau das „Museum Hohenasperg – Ein deutsches Gefängnis“. Beispielhaft am Leben von 23 Gefangenen wird ihre Zeit in Haft auf dem Hohenasperg geschildert. Heute steht Asperg für eine lebendige Gemeinde mit großem Kulturangebot: zum Beispiel das Weinbaumuseum, viele Feste, das Mundarttheater „Schwabenbühne“ und die Bühne „Glasperlenspiel“, die über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind.

Eingangstor zur Festung Hohenasperg, heute Sitz des Justizvollzugskrankenhauses von Baden-Württemberg.
Foto: Helmut Pangerl

Zwischen Vollzug und Freizeitvergnügen

Der Reiz des Gegensätzlichen: Die Justizvollzugsanstalt in direkter Nachbarschaft zur Gastwirtschaft.

Das Justizvollzugskrankenhaus dient aus Sicherheitsgründen ausschließlich der stationären medizinischen Behandlung von Gefangenen. Durchschnittlich werden 1500 Patienten pro Jahr versorgt. Die Gaststätte „Schubart-Stube“ mit Biergarten und einem einmaligen Panorama-Rundblick über das Umland ist heute ein sehr beliebtes Ausflugsziel und erinnert an den bekannten politischen Gefangenen Christian Friedrich Daniel Schubart.

Beliebtes Ausflugsziel: Das Restaurant „Schubart-Stube“ mit Biergarten. Foto: Martin Kalb

Einwohner leben in Asperg in zirka 8484 Haushalten.

Personen am Wohnort sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Pendler kommen täglich zum Arbeiten nach Asperg, zirka 5147 Pendler fahren aus der Stadt zur Arbeit.

Kindergärten gibt es in Asperg, außerdem drei Schulen (Gymnasium, Grund- und Hauptschule), ein Bildungszentrum vom Internationalen Bund mit Beruflichen Gymnasien, Berufskollegs und Berufsfachschulen sowie Realschule mit Ganztagesangebot.

819 erstmalige Nennung als „Assesberg“
in einer Schenkungsurkunde des Klosters Weißenburg im Elsass

1519 Belagerung der Festung durch den Schwäbischen Bund, festgehalten in einer Radierung von Albrecht Dürer

Ab 1535 Ausbau zur Festung, Umsiedlung der Bewohner an den Fuß des Berges

1634/35 Dreißigjähriger Krieg, Kapitulation nach elfmonatiger Belagerung

1848/49 Staatsgefängnis und als „Demokratenbuckel“ berühmt

1945 bis 1947 Internierungslager zur Entnazifizierung

1948 Landesstrafanstalt

1950 Zentralvollzugskrankenhaus für Baden-Württemberg

1975 Sozialtherapeutische Anstalt

2010 Museum „Hohenasperg – Ein deutsches Gefängnis“